Nein zum Sexkaufverbot!

Sexarbeit gleichstellen!

Nein zum Sexkaufverbot!

Prostitutionsgegner*innen nutzen die Corona-Maßnahmen für ihre Forderung nach einem Sexkaufverbot. Sie argumentieren mit unseriösen Zahlen, verbreiten Horrorgeschichten und benutzen "Kriegssprache", um zu diskriminieren und zu verleumden. Wir fordern ein klares Nein! zur Verbotspolitik, ein Bekenntnis zur diskriminierungsfreien Gleichstellung und realistische Lösungen für bessere Arbeitsbedingungen.

  • #gleichstellenjetzt
  • #stopdiscrimination

Unterzeichne den Appell!

Appell

Sexarbeiter*innen und Bordellbetreiber*innen leiden besonders unter den Corona-Maßnahmen. Wegen der Schließung der Bordelle sind Sexarbeiter*innen darauf angewiesen, ihre sexuellen Dienstleistungen auf der Straße, in ihren privaten Wohnungen, im Auto, bei Kund*innen oder im Hotel anzubieten. Sie begeben sich dadurch in unsichere Situationen und ungewollte Abhängigkeitsverhältnisse. Die Zunahme von Gewalt gegen Sexarbeiter*innen ist kein Geheimnis.

Bei den Bordellbetreiber*innen kommt die Corona-Hilfe teils gar nicht an oder reicht nicht zur Deckung der laufenden Kosten. Existenzen stehen auf dem Spiel. Gerade die seit Jahrzehnten bewährten und bei Behörden gut bekannten Bordelle könnten die Pandemie nicht überstehen.

Die paternalistischen Prostitutionsgegner*innen argumentieren fern von jeder Realität und im Widerspruch zu renommierten Fachorganisationen. Um ihre Ziele zu erreichen, arbeiten sie seit Jahren mit den immer gleichen falschen Zahlen und benutzen eine zunehmend fanatische „Kriegssprache“. Sie nutzen die derzeitige Lage für ihre radikale Forderung nach einem Sexkaufverbot aus. Das heißt: Bordelle geschlossen halten, Prostitution verbieten und alle Kund*innen kriminalisieren.

Corona hat deutlich gemacht, was mehrfach und weltweit bewiesen ist: Prostitution lässt sich nicht verbieten – nur in gefährliche Bereiche abdrängen. Verbotspolitik bewirkt das Gegenteil von dem, was sie eigentlich erreichen will – kriminelle Strukturen werden gestärkt und die Gewalt nimmt zu.

Politiker*innen müssen mit den betroffenen Personen und Fachorganisationen zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen für die unter Corona deutlich gewordenen Mängel zu erarbeiten. Bordellbetreiber*innen und Sexarbeiter*innen wollen nicht, dass über ihre Köpfe hinweg bestimmt wird. Sie wollen ihrem Beruf nachgehen und die gleichen Rechte wie alle andere Gewerbetreibenden und Erwerbstätigen genießen.

Prostitution ist Teil unserer Gesellschaft – politisch, sozial und wirtschaftlich. Respekt und der Zugang zu guten Arbeitsbedingungen müssen auch für die Prostitution selbstverständlich sein. Daher fordern wir:

  • Treten Sie den derzeitigen opportunistischen Forderungen nach einem generellen Sexkaufverbot in Deutschland entschieden entgegen.
  • Stoppt die Diskussionen über ein Sexkaufverbot und anderer gesetzlicher Diskriminierungen.
  • Positionieren Sie sich klar für die Sexarbeit und gegen ein Sexkaufverbot.
  • Setzen Sie sich für eine Lösung der dringendsten Probleme hin zu besseren Arbeitsbedingungen ein.